AH-Bergwanderung vom 03.-05.07.2015

Gewohntermaßen traf sich die Abteilung Gipfelstürmer geschlossen mit fünfzehn Mann um ca. 06:00 Uhr zur Abfahrt im Hauptort der Gemeinde. Nach kurzer Stärkung mit frischgebackenen Brezeln ging es los. Unsere Fahrer Andreas, Helmut und Peter chauffierten uns vorzüglich über Ulm, Kempten und Reutte mit einem peterschen Schlenker in Richtung Fernpaß durch das Lechtal zu unserem Ziel auf das Hahntennjoch. Gleich hier noch einmal ein großes Dankeschön für die Fahrt hin und wieder zurück. Immerhin um die Erfahrung reicher, dass die japanische Testreihe des Porsche Macan nach einem solchen Härtetest lediglich noch für die dort so beliebten Sumoringer tauglich ist, erreichten wir unseren Parkplatz auf 1894m.

 

(Vor dem Abmarsch am Hahntennjoch)
 
 
Bei schönstem Wetter begann vom ersten Meter an der Aufstieg ins Hahntennkar. Vor allem Tempohase Dietmar hielt auf den ersten gut hundert Metern die Schlagzahl hoch, so dass wir rasch an Höhe gewinnen konnten. Nachdem die letzten Latschenkieferfelder durchschritten waren, baute sich von den hinter uns liegenden Berggipfeln her eine dunkle Front auf, welche langsam auch in unsere Richtung zog. Damit war zwar die Sonne weg, dafür gestaltete sich der steile Serpentinenanstieg aber deutlich angenehmer. Um dem drohenden Unwetter zu entkommen, versuchten wir schnellstmöglich hinüber ins nächste Tal zu kommen, wo es bis dato noch optimistischer aussah. Leider erwischte uns auf den letzten Metern im Anstieg zum mit Leiter und Stahlseilen gespickten Scharnitzsattel (2441m) dann doch der Regen. Der Spitzengruppe bot sich auf dem Sattel dann ein beunruhigendes Bild. Auf der gegenüberliegenden Seite im Scharnitzkar zuckten Blitze die Felswände hinab und es rumpelte gewaltig. Schon Minuten später war das komplette Tal vollständig zugezogen und dem einen oder anderen war es berechtigterweise doch etwas mulmig. Mit Ausnahme von etwas Regen und leichtem Hagel zog das Gewitter aber an uns vorbei und nach einem Gipfelbergfeuer konnten wir dann auch mit dem Abstieg beginnen.
 
(Am Scharnitzsattel 2441m)
 
 
Durch das Scharnitzkar ging es nun bei immer besser werdendem Wetter hinab zum Guggersattele (2095m), von wo aus man auch erstmals unser Ziel, die Muttekopfhütte auf 1934m zu Gesicht bekam. Unser vorbildlicher Bergkamerad Helmut, dem die Gewittergeschichte wohl noch ordentlich im Magen herumfuhr, stürmte nun vorneweg und eröffnete den kameradschaftlichen Teil des Tages mit fünfzehn Bieren und fünfzehn Schnäpsen. Mit doch ganz ordentlichen Höhenmetern in den Beinen und den Geschichten des Tages sowie einem exzellentem Essen trieb es den einen oder anderen dann doch schon deutlich vor der Hüttenruhe in die Falle. Allen, die jetzt den Bericht vom Vorjahr vor Augen haben, sei gesagt, Führer Eberhard war diesmal bis zum Ende dabei. Dafür wusste Jochen scheinbar schon, dass er sich für die Strapazen des kommenden Tages ordentlich ausruhen musste.
 
(Muttekopfhütte 1934m)
 
 
Am kommenden Morgen ging es dann nach einem tollen Frühstück bereits um 08:00 Uhr los. Die Truppe teilte sich nun in Abteilung Gipfelsieg und Abteilung Gipfelsieg „junior“. Die Juniorgruppe mit fünf Mann märschelte gemütlich über den Drischlsteig auf das Vordere Alpjoch (2121m) und wieder zurück zur Muttekopfhütte. Die verbliebenen zehn Kameraden peilten nun das Tourenziel, den Muttekopf mit immerhin stolzen 2774m an. Während noch im eher gemütlichen ersten Teil zwei kleine Jägermeister durch die Strapazen des Vorabends zur Umkehr gezwungen wurden, kämpfte sich der Rest mit teilweise allerletzten Kräften vor allem durch den hammerharten Aufstieg zum Muttekopfsattel auf 2630 m. Nachdem man auf dem Grat alle technischen Schwierigkeiten hinter sich lassen konnte, war auch der Schlussanstieg kein größeres Problem mehr.
 
(Muttekopfsattel 2630m)
 
 
Überglücklich am Gipfel angekommen erlebten Eberhard, Peter, Peter, Dieter, Andreas, Martin, Jochen und Markus das wohl längste Apfelessen der Menschheitsgeschichte. Ehe wir uns wieder auf den Rückweg machten, genossen wir den grandiosen Rundumblick über den Großteil der Allgäuer und Lechtachler Alpen, sowie auf die Gipfelriesen von Kauner-, Pitz und Ötztal.
 
(Muttekopf 2774m)
 
 
(Ausblick über die Lechtaler Alpen)
 
 
(Ohne Mampf kein Kampf)
 
 
Auf dem gleichen Weg kamen wir am frühen Nachmittag wieder zurück auf die Muttekopfhütte, wo es dann auch wieder zur Vereinigung mit dem bereits wartenden Bodenpersonal kam. Mit erneut supergutem Essen ging es gemütlich in den Abend und mit der anstehenden Hüttenruhe dann auch wieder in die Betten. Zumindest für den Großteil.
Denn der verbliebene Rest wurde Zeuge und Teil einer denkwürdigen Hüttenparty der besonderen Art. Mit Pantomimesingen, Bauchtanz und Küchenpolonaise wurde die Hüttenruhe einfach einmal komplett ausgesetzt. Auch ihrem nächtlichen Harndrang folgende Kameraden wurden selbst in Unterhose kurzfristig mit eingebunden. Hüttenbediener Dominik und seine Imster Klassenkameradinnen, denen das ganze Spektakel zu verdanken war, werden selbst wohl auch noch lange an diesen Hüttenabend zurückdenken. Dominik im Speziellen, wenn er an seinem ausgefranzten Kehrwisch und der abgewetzten Kutterschaufel vorbeiläuft.
 
 
Am anderen Morgen, nachdem auch der letzte Jochen auf sein Zimmer gefunden hatte, sollte es eigentlich für alle Mann wieder zurück über den Scharnitzsattel zum Hahntennjoch gehen. Letztlich waren es jedoch nur noch sechs Mann, die diesen wieder recht beschwerlichen Weg antraten und dies aber dafür mit umso mehr Bravour bewältigten. Die Wellnessabteilung des vergangenen Tages, verstärkt um das vor Orangensaft strotzende Team Polonaise, entschied sich für den deutlich unanstrengenderen Weitermarsch über den Drischlsteig zur Bergstation der Hochimster Bergbahnen auf 2050 m. Von hieran ging es dann per Sessellift hinab ins Tal, wo man dann nach einiger Wartezeit von den Fahrern wieder aufgenommen wurde.
Auf dem Heimweg genehmigten wir uns noch ein wohlschmeckendes Mittagessen im Braugasthof Falkenstein in Pfronten, ehe es immer heißer werdend vollends nach Hause ging.
Den Teilnehmern Andreas, Dieter, Dietmar, Eberhard, Hartmut, Helmut, Jochen, Jürgen, Markus, Martin, Martin, Peter, Peter, Thomas und Volker hat es erneut supertoll gefallen und wenn es auch oder gerade weil es die bisher läuferisch anspruchsvollste AH-Wandertour war, dürften die Teilnehmer fürs kommende Jahr bereits wieder feststehen.
Im Namen aller danken wir unserem Andi für die Organisation und unserem Ebbe für die Tourenplanung. Zumindest in kurzen Auszügen konnte die Tour einigermaßen wiedergegeben werden. Gerne begrüßen wir bei uns natürlich neue Mitspieler und Mitwanderer.
MM