Eine ganz besondere Ehre wurde 12 Kindern zwischen 12-15 Jahren unserer Spielgemeinschaft zu teil, als sie diesen Sommer eine Woche in die Sportschule in Hennef eingeladen wurden. Die SpVgg Mönsheim hatte sich dafür beworben und wurde tatsächlich als eine von fünf Vereinen in Baden-Württemberg dafür ausgewählt. Das bedeutete, eine Woche komplett all inklusive betreut und täglich ein volles Programm.
Tag 1: Früh am Morgen ging es los. 6 Uhr Abfahrt in Möglingen, mitten in den Ferien, eine völlig außergewöhnliche Uhrzeit für jeden Jugendlichen in diesem Alter. Aber das sollte die Reise wert sein. Mit uns im Bus waren der MTV Stuttgart und der Friedrichshaller SV. Nach ca. 4 Stunden kamen wir fast zeitgleich mit dem RW Leithe und TuS Hattingen an, welche ebenfalls an der Freizeit teilnahmen. Nach dem Mittagessen und einer kurzen Begrüßung durch die Stiftungs-Leitung, konnten wir unsere Zimmer beziehen, welche top ausgestattet waren, aber das Freibad auf dem Gelände lockte natürlich noch mehr. Nach dem Abendessen gab es dann ein 4 gg. 4 Turnier auf Minitore, um die Jungs wenigstens etwas müder zu machen, was jedoch nicht bei allen funktionieren sollte, was man am nächsten Morgen dann feststellen musste…
Tag 2: Ein toller Tag stand den Jungs bevor! Zuerst ging es zum Torball. Hier traten die Jungs in 3er-Teams mit verbundenen Augen gegeneinander an. Ziel war es, einen speziellen Ball, der Geräusche machte, wenn man ihn bewegte, unter einer ca. 30 cm hoch hängende Schnur, gegen die Bank des anderen Teams auf der anderen Seite zu befördern. Alles blind natürlich. Die Jungs vom Friedrichshaller SV und unsere Truppe trugen dann zum Abschluss ein kleines Turnier aus, bei welchem Erik, Torben und Collin den Sieg davontragen konnten. Gegen die DFB-Betreuer hatten sie jedoch keine Chance, aber der Spaß stand eh im Vordergrund, daher konnte man die Niederlage verkraften.
Ganz neue Erfahrungen gab es beim Torball zu sammeln
Auch nach dem Mittag ging es mit neuen Eindrücken weiter. Spikeball stand auf dem Programm. Hierbei wird in 2er-Teams ein Miniball mit der Hand auf ein kleines Trampolin mit Netzbezug geschlagen und sollte das andere Team, den Ball nicht erneut mit max. 3 Kontakten ebenfalls wieder auf das Trampolin zurückbringen, erzielt es einen Punkt. Noch nie gehört, aber scheinbar gleich gut verstanden, denn nach einem Turnier zwischen allen Vereinen, setzten sich erneut Torben und Erik durch!
Das Spikeballfinale verlangte unseren Jungs alles ab!
Abends standen für uns dann ein kleines Fitnessprogramm an und Teambuildingmaßnahmen auf dem Programm. Beim Teambuilding waren wir zwar bemüht und der Spaß stand an oberster Stelle, unsere Betreuerin Maria hätte sich jedoch ein klein bisschen mehr Ehrgeiz gewünscht. Trotzdem hatten alle riesigen Spaß und genauso sollte es auch weitergehen!
Hirnschmalz und Teamwork waren abends gefragt
Tag 3: Unwort des Tages war „yiet“, Ursprung unbekannt. Schon zum Frühstück ging es los, der erste fing damit an und jeder wiederholtes es. Sehr nervig, aber ansteckend. Der Tag startete mit dem DfB-Mobil, welches auch schon in Mönsheim gastierte. Mit einer Übung 4 gegen 4, auf zwei Minitore und einem Jugendtor, waren die Jungs unter Leitung eines DfB-Trainers, für eine Stunde beschäftigt. Nach einem anfänglich trägen Beginn, da die Müdigkeit allen ins Gesicht geschrieben stand, kam unsere Truppe erst langsam in Fahrt, aber am Ende sah es schon richtig gut aus. Mittags durfte unsere Truppe dann das Fußball-Abzeichen machen. Insgesamt schnitt man sehr erfolgreich ab. Besonders Flo zeigte eine hervorragende Leistung bei der Dribblingstation, welcher er mit 14 Sekunden abschloss. Nur ein weiterer Spieler des MTV Stuttgart schaffte diese Leistung. Abends hatten die Jungs die Auswahl zwischen Spikeball, Headis und Fubi. Spikeball und Headis kannten sie schon, nur Fubi war neu. Hierbei wird versucht, auf einem Spielfeld auf einem Holzbrett, eine kleine Metallkugel mit einem Stäbchen in das gegnerische Tor zu befördern. Die Jungs waren gut drauf und jeder gab an jeder Station sein bestes.
Tag 4: Wie üblich war die Nacht zu kurz, was man schon auf der Hinfahrt im Bus und auch anschließend im Kino sehen konnte. Gefühlt jeder zweite schlief ein, dabei war der Film „Kroos“ wirklich sehr beeindruckend und konzentrierte sich mehr auf den Mensch Toni Kroos, statt auf den Fußballstar. Zumindest war es angenehm ruhig. Erst die Stadionbesichtigung holte auch den Letzten ins Leben zurück und war sowohl interessant, als auch abwechslungsreich. Eine besondere Ehre war zum Abschluss der Besuch von Toni Schumacher. Den älteren Semestern natürlich wohl bekannt, mussten sich unsere Jungs zuerst über diverse Websiten informieren. Der Europameister, 2fache Vizeweltmeister, deutsche Fussballer der Jahre ‘84 und ‘86 und aktuelle Vizepräsident des 1.FC Köln nahm sich extra Zeit für uns. Toni Schumacher konnte sich kaum vor Fragen retten und stand am Ende auch für Fotos und Autogramme zur Verfügung.
Noch schnell eine Unterschrift ergattern, auch für den Coach.
Nach einem Vortrag zum Thema eSports, ging es dann auch wieder zurück in die Sportschule. Nach diesem anstrengendem Tagesprogramm war erstmal dringend Abendessen nötig. Zum Abschluss des Tages, hatten die Jungs die Aufgabe, ein einstündiges Training selbst zu gestalten. Ihr Programm war zwar gut, aber insgesamt war der Eindruck von außen, dass etwas Motivation fehlte. Schön, dass
die Jungs das später auch selbst feststellten, aber vor allem die Erkenntnis reifte, zum Trainer sein, gehört mehr als nur Fussball spielen.
Tag 5: Der Tag startete erstmal mit einem Training von Kai, damit die Jungs nach einer weiteren viel zu kurzen Nacht, wieder in Wallung kamen. Hier war die große Stärke von Toni Kroos Hauptinhalt, das Passspiel. Anschließend gab es einen Vortrag von David Kadel, Mentaltrainer im Fußball. Er arbeitet mit Sportlern, wie David Alaba oder Thilo Kehrer zusammen und hatte so einige Geschichten auf Lager, mit welchen Motivationstricks die Profis arbeiten. Leider war es dasselbe, wie am Vortag, für uns Betreuer war dies wieder ein super Programmpunkt, aus welchem man wirklich etwas mitnehmen konnte, aber der Großteil der Jungs, kämpfte eher damit, wach zu bleiben. Nach dem Mittagessen wurden die Jungs in der Halle in vier Teams mit den anderen Vereinen eingeteilt und durften sich in den verschiedensten Spielen gegeneinander messen. Die Betreuer der Stiftung hatten sich hier einiges einfallen lassen, hatten jedoch auch alle Hände voll zu tun. Abends gab es dann noch eine Besprechung mit allen, über die Erfahrungen des selbstgestalteten Trainings am Vortag. Auch die Themen Schiedsrichter und Ehrenamt wurden beleuchtet und führten zu einem interessanten Erfahrungsaustausch mit den Jungs.
Tag 6: So langsam machte sich die kräftezerrende Woche bemerkbar. Es ging in den Kletterpark, aber nicht alle unserer Jungs waren noch in der Lage, mit zu klettern. Ein krankheitsbedingter Ausfall und ein paar Fußlahme mussten sich leider etwas schonen. Für den Rest standen dagegen zig Klettertouren in den verschiedensten Schwierigkeitsgraden und Höhen zwischen 2 bis 15 Metern zur Auswahl. Während die einen in den „Vogesen“ unterwegs waren, zog es andere in die „Anden“. Wenn bei manchen der Mut beim Klettern, so groß wäre, wie das Mundwerk, dann wären einige auch ohne Sicherung von Baumwipfel zu Baumwipfel gehüpft. Stattdessen war der Einsatz eines Parkbetreuers notwendig, sonst hätten wir nicht vollzählig zum Mittag erscheinen können. Anmerkung der Redaktion: Einige hätten man auch ganz bewusst mal ne Weile im Baum sitzen lassen können. Nach einer Stärkung gab es erneut einen Vortrag der 1.FC Köln-Legende Stephan Engels. Der ehemalige Nationalspieler, der über 13 Jahre das Kölner Trikot trug und mit dem FC Meister und Pokalsieger wurde, beantwortete jede Frage ausführlich, Man merkte schnell, da sitzt jemand mit einer immensen Lebenserfahrung, sowohl als Spieler, sowie auch als Trainer, Scout und Spielerberater. Dann war Freizeit bis zum Abendessen angesagt. Einige nutzten die Gelegenheit, mal etwas Schlaf nachzuholen und wieder andere statteten dem Ort Hennef einen kleinen Besuch ab (also ganz gezielt dem McDonalds, denn es gab ja fast nichts zu Essen in der Sportschule…). Nach einer Runde schwimmen und Abendessen, stand zum Abschluss dieser Woche, ein Turnier der fünf teilnehmenden Vereine statt. Der Sieger durfte gegen die Betreuer antreten. Bei allen stand der Spaß ganz klar im Vordergrund, was besonders im Spiel Betreuer gegen den MTV Stuttgart zu sehen war. Von Champions League Einlaufmusik, über Platzsturm, Flitzer und abschließenden Sauhaufen war alles dabei.
Tag 7: Tja, die Abreise stand an… manche wären am liebsten noch eine Woche länger geblieben, denn was uns hier geboten wurde, erlebt man nur einmal im Leben. Eine absolute geile Zeit durften wir hier mit anderen auserwählten Vereinen teilen, die sicherlich niemand missen möchte, der dabei war. Vielen Dank unseren Betreuern vor Ort Maria, Oli, Dominik und Lorenz, die sich in dieser Woche voll reingehängt und die Jungs bespaßt hatten und ein ganz großer Dank an die Egidius-Braun-Stiftung, die Vereinen solch eine Möglichkeit bietet.
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